In der Spitzengruppe präsentieren

Am 02. September stand im französischen Plouay das World tour Rennen unseres Hauptsponsors Ceratizit an.

Mit 160km und 2200hm sicherlich nicht beste Strecke für mich. Meine Aufgabe bestand darin in frühe Spitzen Gruppen zu gehen. Und das tat ich – nach ca 6km setzte sich eine Fahrerin alleine ab und ich kam etwas später zu ihr dazu. Einige Zeit danach schloss eine weitere Fahrerin zu uns auf. Zu dritt fuhren wir einen Vorsprung von 6min auf das Feld heraus. Nach 100km musste ich meine zwei Mitfahrerinnen dann ziehen lassen. Als ich vom Feld eingeholt wurde konnte ich das Tempo dort auch nicht mehr mitfahren und beendete das Rennen vorzeitig.

Meine Teamkollegin Marta konnte am Ende einen starken 2. Platz einfahren.

 

Erster internationaler Sieg auf der Straße

Kurz nach der WM hatte ich ein bisschen mit Fieber zu kämpfen weswegen die Straßen rennen in Belgien für mich erstmal ausfielen. Dann wurde ich kurzfristig aufgrund von Ausfällen vom Team zur Toskana Rundfahrt nominiert.

Also stieg ich Mittwoch früh in meinem Berghof bmw und machte mich auf den Weg. Bis Österreich fuhr ich selber und stieg dann beim Team zu. Donnerstag stand bei 42 Grad ein 2,5 km langes (oder eher kurzes) Zeitfahren an – genau meine Distanz. Ich startete Recht spät, hatte dann Bestzeit und durfte die restlichen Fahrerinnen auf dem „hot seat“ abwarten. (Hot seat = Stuhl auf dem Podium auf dem die Person sitzt die aktuell die Bestzeit hält.) Und niemand fuhr schneller als ich. Ich freute mich riesig und durfte neben dem Etappen Sieg auch noch das Trikot der gesamt führenden entgegen nehmen.

Die nächsten Tage stand ich dann wieder ganz im Dienste meines Teams Ceratizit WNT. Ich positionierte meine Teamkolleginnen vor den Schlüsselpunkten der Etappen (meist Berge) und wir konnten noch einige gute Ergebnisse einfahren. Am Ende der warmen und anspruchsvollen Rundfahrt durften wir als „bestes Team“ nochmal aufs Podium.

Bahn WM Glasgow

Manchmal kommt man mit einer Medaille nach Hause und ist trotzdem nicht zufrieden

Aber von Anfang. Wie immer trafen wir uns vor der WM in Frankfurt Oder zum gemeinsamen Training. Nach einer Woche reisten wir dann gemeinsam zur Multi Radsport WM nach Glasgow.

In Glasgow fanden in diesem Zeitraum fast alle Weltmeisterschaften in sämtlichen Radsportdisziplinen statt (Radball, Kunstrad, BMX, MTB, Straße, Bahn, Para, …) dadurch mussten wir uns auf ungewohnte Situationen einstellen: wir fuhren nicht wie sonst im Innenraum der Bahn warm, sondern in einer separaten Halle; die Bahnräder die an diesem Tag nicht benötigt wurden mussten auch in einer separaten Halle „Gelagert“ werden und der Zeitplan war auch anders.

Wir fingen mit der Einerverfolgung statt mit der Mannschaftsverfolgung an. Und natürlich wollte ich meinen Titel verteidigen, am liebsten mit neuer Weltrekord Zeit. Ich fand in der Qualifikation nicht so richtig ins Rennen, startete zu langsam, gab dann zu viel Gas… Somit reichte es nicht für den Weltrekord (denn dafür muss einfach alles stimmen) aber für das große Finale um Gold. Dort musste ich mich dann der amerikanischen Weltrekordhalterin geschlagen geben und gewann Silber.

Am nächsten Morgen ging es direkt mit der Mannschaftsverfolgung weiter. Auch dort hatten wir Schwierigkeiten den Flow im Rennen zu finden und qualifizierten uns mit Platz 6 für die nächste Runde. Wir wechselten dann personell nochmal durch, doch auch im nächsten Lauf sollte es nicht besser laufen. Wir verloren unsere 3. Fahrerin und damit viel Zeit – am Ende konnten wir mit Platz 7  nicht unseren Ansprüchen gerecht werden – aber zum Glück ist es ja noch ein Jahr bis zu den Olympischen Spielen und ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir dort wieder vorne mitfahren können.

Das schnelle Madison beendeten wir auf Platz 11 ohne richtig am Renngeschehen teilzunehmen.

Das beste was man jetzt machen kann, ist aus dieser WM zu lernen um beim nächsten Mal wieder in mehr Disziplinen Edelmetall zu holen. Ich bin aktuell wieder zu Hause und bereite mich auf die nächsten Straßenrennen mit Ceratizit WNT vor.

Das gesamte Team der deutschen Bahnrad Nationalmannschaft

4 Deutsche Meistertitel

vom 14.-18 Juni fanden in Cottbus die deutschen Meisterschaften auf der Bahn statt.

Ich konnte 4x Gold gewinnen (Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung, Ausscheidungsfahren und Madison) 1x Silber im Punktefahren und 1x Bronze im Teamsprint. Nur im Scratch schaffte ich es nicht aufs Podium.

Insgesamt bin ich natürlich super zufrieden mit den Ergebnissen und hätte davor nicht mit so viel Edelmetall gerechnet.

In der Einerverfolgung war es sehr besonders nochmal im Weltmeister Trikot am Start stehen zu dürfen. Es war der letzte Einerverfolgungs Wettkampf bevor im August die Titelverteidigung ansteht.

Lotto Thüringen Rundfahrt

Als deutsche Fahrerin ist die einzige deutsche UCI Rundfahrt natürlich ein absolutes muss auch wenn sie mir vom Profil her nicht so sehr entgegen kommt.

Dennoch konnte ich im Vergleich zu letztem Jahr nochmal einen ordentlichen Schritt nach vorne machen und mein Team Ceratizit WNT gut unterstützen. Wir schafften es mehrere Podiums Platzierungen einzufahren. Nach 6 Tagen Wettkampf Belastung laufen die nächsten Rennen dann auch direkt viel besser ;)

Bahn Weltcup Kanada

Ein Tag zu Hause…

Nach den Rennen auf der Straße hatte ich einen Tag zu Hause den ich hauptsächlich mit umpacken verbrachte ehe es nach Frankfurt Oder zur Vorbereitung auf den nächsten Bahn Weltcup ging.

Lisa musste krankheitsbedingt leider absagen weshalb wir unser Team wieder umstellen mussten und Lena einsprang. (Lena wurde 2021 mit uns Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung) Wir konnten schnell eine Taktik finden und das Training lief gut. Sonntags gibt dann der Flug nach Toronto Kanada.

Vor Ort mussten wir lange auf die Räder und Gepäckstücke warten die diesmal aber alle ankamen ;)

In der Qualifikation wurden wir 3. Und fuhren somit gegen Amerika um den Einzug in das Gold Finale. Wir konnten nochmal kleine Stellschrauben verbessern, Amerika mit einer top Zeit (3:12min) schlagen und standen gegen Großbritannien im Finale um Gold. Dort mussten wir uns dem erfahrenen britischen 4rer geschlagen geben. Konnten unser Können mit einer Zeit von 3:13min aber definitiv nochmal bestätigen. Wenn wir weiter zusammenarbeiten bin ich mir sicher dass wir bald wieder Rennen gewinnen können!

Im Madison, das von vielen Stürzen geprägt war, konnten wir mit einer starken Attacke zum Schluss die letzte Wertung gewinnen und 5. werden. Auch hier verbessern wir uns Schritt für Schritt :)

Straßenrennen

Nach dem Weltcup stand wieder ein Block mit Straßenrennen in Belgien, Niederlande und Frankreich an. De Panne, Gent Welvegem, Dwars doors Vlaanderen, shelderprijs, Paris Roubaix und Mouscron waren die Rennen.

Das Wetter war meist klassisch belgisch: kalt, nass und windig.

Auch aus diesem Grund bin ich einige dieser Rennen nicht zu Ende gefahren.

Im Team habe ich meist die Rolle der Helferin – ich positioniere unsere Leaderin und passe auf sie auf. Das bedeutet auch öfters mal vorne im Wind fahren und Kräfte liegen lassen und dann schon vor dem Finale nicht mehr zu können. Richtiges Team work eben :)

Als team können wir stolz sein auf die Fahrweise und die Ergebnisse die wir einfahren konnten.

 

Durch Krankheit/Verletzung einiger Team Kolleginnen änderte sich mein Rennplan für diesen Monat mehrmals, da ich einspringen musste, was es auch nicht so einfach macht sich auf die Rennen vorzubereiten..

Nationen Cup Ägypten

Anders als sonst trafen wir uns vor dem Weltcup in Ägypten nicht in Frankfurt oder zum Training sondern reisten direkt an. Beim Gepäck Band warteten wir dann vergeblich auf unsere Straßen Räder, die leider in Frankfurt am Main blieben.

Deshalb konnten wir am nächsten Vormittag erstmal nicht trainieren (Die Bahn Zeit war erst abends). Das bedeutete wir hatten Zeit um die Pyramiden zu begutachten! 

 

 

 

 

 

 

 

Die Straßen Räder kamen pünktlich am Tag vor dem Wettkampf an :) Die Bahn in Kairo hatte so ihre Herausforderungen: da sie nur überdacht war und an den Seiten frei, war sie recht windanfällig.

Dienstags stand dann die Qualifikation in der Mannschaftsverfolgung an. Beim Start verrutschte mein Hinterrad und schliff am Rahmen. Ich dachte es wäre halb so schlimm, doch die runden Zeiten sprachen etwas anderes… nach ca 2,5km passierte es dann – mein Hinterreifen platzte. Zum Glück konnte ich es aussteuern und niemand kam zu Fall. Nach kurzer Pause starteten wir dann erneuert und konnten 4. werden.

Am nächsten Tag fuhren wir gegen Frankreich um den Einzug ins große Finale. Dort mussten wir uns geschlagen geben und standen gegen Irland im Finale um Bronze. Welches wir dann souverän gewinnen konnten. Donnerstag stand für mich und lin dann noch das Madison an – grob zusammen gefasst kann man sagen: wir hatten gute Momente und nicht so gute Momente… wir konnten ein paar Punkte ersprinten und wurden am Ende 6.

Ingesamt konnten wir beim Weltcup wieder viel lernen und sind auf einem guten Weg in Richtung Olympia 2024.

Morgen geht es schon wieder nach Belgien für die nächsten Straßen Rennen

Opening weekend in Belgien

Am vergangenen Sonntag stand mit omloop het Hageland mein erstes Straßen rennen der Saison in Belgien an. Dienstags dann mit le Samyn direkt das zweite. Ich reiste freitags mit dem Zug an, da mein Team Ceratizit WNT schon vor Ort war. Abends fuhr ich auf der Rolle noch kurz meine Beine locker.

Bei 4Grad und Sonne starteten wir. Das erste Rennen ist immer spannend – man weis noch nicht wo man sich einordnen kann und man muss sich erstmal wieder an das große Feld und die Belastung gewöhnen.

Dazu kam auch noch Material Pech für mich. Mein rechter Schalthebel war nach ca 5km lose. Das Kopfsteinpflaster und die schlechten Straßen machen das dann nicht unbedingt besser… später entschied ich mich dazu auf mein Ersatz Rad umzusteigen. Als ich nach dem Wechsel wieder am Ende des Feldes war wurde das Tempo richtig angezogen und ich fand mich in einer hinteren Gruppe wieder.. nach 110km wurden wir dann aus dem Rennen genommen.

Am Dienstag stand dann die nächste Chance an. Ich fühlte mich schon viel besser und konnte mich ständig in den ersten 30 Fahrerinnen positionieren. Allerdings hatten wir als Team viel Pech – Lin war früh in einen Sturz verwickelt und brauchte lange um wieder Anschluss zu finden. Unserer Kapitänin fiel die Kette auf einem Kopfsteinpflaster Stück runter und sie musste viel Kraft investieren um zurück zu kommen. Ca 10 km vor dem Ziel fuhr ich meine team Kolleginnen vorne in eine Schlüssel Stelle des Rennens und ließ mich anschließend zurück fallen. 6km vor Schluss stürze unsere Kapitänin und ich hielt an um nach ihr zu sehen. Die zwei verbleibenden Team Kolleginnen in der ersten Gruppe stürzten in aussichtsreicher Position 300m vor dem Ziel.

Allen geht es soweit aber gut!! Aktuell bin ich zu Hause am trainieren bevor es nächste Woche nach Kairo zum nächsten Bahn Weltcup geht.

Bahn EM in der Schweiz

Nach dem sechs Tage rennen in Berlin ging es direkt nach Frankfurt Oder zur Vorbereitung für die Europameisterschaft. Aufgrund von Erkrankungen war leider nicht die komplette Mannschaft vor Ort. Dennoch konnten wir gut trainieren. Am 5. Februar wurde unser komplettes Material dann in den Transportern in die Schweiz gefahren und wir Sportler sind geflogen.

Vor Ort konnten wir dann zwei Tage mit dem „kompletten“ 4rer trainieren bevor der Wettkampf begonnen hat.

In der Mannschaftsverfolgung konnten wir uns von Lauf zu Lauf steigern und als Team besser harmonieren und uns so den 3. Platz hinter Großbritannien und Italien einfahren. Nach dem Karriere Ende von Lisa Brennauer müssen wir uns als Mannschaft jetzt ein bisschen umstellen aber ich bin zuversichtlich dass wir bald wieder weiter oben auf dem Podium stehen können.

Am 11. stand dann die Einerverfolgung an. Im Weltmeistertrikot am Start zu stehen ist schon sehr aufregend und in gewisser Weise auch Druck.  In der Qualifikation startete ich im letzten Lauf. Somit wusste ich genau was für eine Zeit ich fahren musste um in das große Finale zu kommen.

Ich musste also nicht alles alles geben und konnte mir ein paar Körner fürs Finale sparen.

Im Finale hab ich dann alles gegeben und mir so den Europameister Titel sichern. Mit Mieke auf Platz 3 hatte ich auch Gesellschaft beim Nationalhymne singen :)

 

Sonntags stand dann noch das Madison an. Meine Standard Partnerin Lin wurde leider krank weswegen ich mit Lena fuhr. Am Anfang hatten wir etwas Schwierigkeiten in das sehr schnelle Rennen zu finden. Am Ende konnten wir noch eine gute Attacke fahren und in der Schlusswertung punkten. In der Gesamtwertung wurden wir dann 7.

Jetzt bin ich auf dem Weg nach Hause und am Donnerstag geht es schon wieder ins nächste Trainingslager nach Mallorca bevor dann die Straßen Saison los geht.