Kleine Schritte zurück zur Rennnormalität

Das Jahr ist noch relativ jung und doch habe ich schon einige Wettkampf Kilometer in den Beinen.

Mein erstes Rennen war die healthy ageing tour in Holland. Über drei Tage durften wir uns durch Wind, Regen und kühle Temperaturen kämpfen. Lisa Brennauer konnte die Rundfahrt auf den 2. Gesamtrang beenden. Ich wurde auf der harten letzten Etappe die etliche Male über den VAM Berg führte leider rausgenommen, so wie der Großteil des Starterfelds. Am zweiten Tag wurde das Zeitfahren aufgrund des starken Winds etliche Male nach hinten geschoben bis wir schließlich mit Straßen Rädern an den Start gingen.

 

Quasi ohne Verschnaufpause ging es weiter nach Belgien. Dort stand mit dem GP Oetingen ein klassisch belgisches Rennen statt, Kopfsteinpflaster, Wellen und Positionskämpfe inklusive. Ich merkte meine Beine von der Rundfahrt noch ziemlich und war froh nach 124 km das Ziel zu erreichen.

 

Dann stand noch der Halbklassiker Nokere Koerse an. Ebenfalls klassisch belgisch. 4 Grad und Regen machten das Rennen noch härter als es eh schon gewesen wäre. Wegen eines Sturzes vor mir musste ich anhalten und der Kampf zurück ins Feld machte es mir nicht möglich das Rennen zu beenden.

 

Jetzt bin ich auf dem Weg nach Italien zum World Tour Rennen „trofeo binda“ bei dem ich jetzt spontan als Ersatz einspringen musste.. wir werden sehen, vermutlich liegt mir das doch relativ bergige Profil nicht besonders.

Frühjahrsklassiker im Oktober

Nach der em hatte ich ein paar ruhige Tage zuhause bevor es für mich nach Belgien ging. Dort standen für mich 155 flache Kilometer mit Wind bei dem Halbklassiker 3 Dags Brugge-de Panne an.

Meine Aufgabe war es Lisa Brennauer optimal positioniert in die Schlüsselstellen des Rennens zu bringen. Meist waren das Windkanten oder wenn es von breiten Straßen in schmale Radwege ging. Meine Aufgabe gelang mir ganz gut. Doch leider war dass Rennen nach den Bahnrennen und in bisschen zu lang.. nach 108 km beendete ich das Rennen.

Erfolgreiche U23 EM Bahn

Nach einem kompliziertem Monat in dem ich sowohl mit einer Gehirnerschütterung als auch mit dem Ziehen meiner Weisheitszähne zu kämpfen hatte war es lange Zeit nicht klar ob ich überhaupt bei der U23 Bahn em starten könnte. Und falls ich starten könnte mit welcher Form.

 

2 Tage vor Lehrgangsbeginn dann die erfreuliche Nachricht: ich kann wieder Sport machen. Ohne große Erwartungen reiste ich zum Lehrgang an. Dort merkte ich, dass meine Beine wohl einigermaßen froh waren über die Zwangspause oder noch glücklicher darüber wieder arbeiten zu dürfen. Jedenfalls lief es ganz gut.

 

Angekommen in Italien bekam ich auch mein relativ vollen Wettkampf Plan: Mannschaftsverfolgung, Einerverfolgung, Punktefahren und Madison.

 

In der Mannschaftsverfolgung konnten wir mit Silber das wohl beste Ergebnis einfahren dass möglich war. Durch meine Erfahrung übernahm ich eine große Aufgabe im 4rer. Aber wie der Name schon sagt gehören immer 4 Leute dazu!!

 

In der Einerverfolgung hatte ich mir natürlich vorgenommen meinen Titel zu verteidigen. Jedoch war ich mir nicht sicher es zu schaffen. Nach einer guten Qualifikation ging es im Finale gegen Guazzini. Sie ging die 3km sehr schnell an doch ich blieb cool und konnte hinten raus Sekunde für Sekunde gut machen.

 

Ursprünglich wäre dann der Samstag mein Ruhetag gewesen. Doch da der Wetterbericht für Sonntag sehr schlecht aussah, und die Bahn in fiorenzuola eine offene Bahn ist, wurde der Zeitplan umgestellt und ich hatte Samstag das Punktefahren.

 

Wir hatten die Taktik, am Anfang ganz ruhig zu bleiben und nur mitzufahren und dann wenn eine Gruppe geht da dabei zu sein. Es fiel mir sehr schwer am Anfang einfach nur zuzuschauen! Doch unsere Taktik ging auf und wir konnten zu 4. einen Rundengewinn fahren. Vor der letzten Wertung lag ich auf Rang 3. und dann wurde es nochmal spannend. Die russin fuhr vorne raus… wenn sie die Schluss Wertung gewinnt würde ich auf den 4. Platz abrutschen. Doch zum Glück konnte die Schweizerin noch an ihr vorbei fahren und ich meinen 3. Platz retten.

 

In meinem letzten Rennen dem Madison starte ich zusammen mit Lin. Mit nur 7 Mannschaften war das Feld sehr überschaubar, doch es machte es auch noch schwieriger. Da sich die Punkte nicht richtig aufteilten. Wir konnten in fast allen Wertungen punkten und so hinter Italien Silber holen.

 

Im Großen und Ganzen war es für mich eine sehr erfolgreiche Veranstaltung!

 

Es geht wieder los

Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele musste sich jede/r Sportler/in wieder neu sortieren und neue Ziele in den Fokus rücken. Sicherlich das Wichtigste dabei: Gesund bleiben und andere schützen in dem man die Richtlinien eingehalten hat und zuhause geblieben ist.

Sportlich gesehen war es auch für mich keine einfache Zeit, aber ich habe es auch genossen, Zeit mit meiner Familie zu verbringen Und einfach nur zu trainieren Statt von einem Event ins andere zu reisen.

so langsam starten wieder die Radrennen. Natürlich unter strengen Vorschriften. Ich bin schon gespannt wie alles abläuft… meinen aktuellen Rennplan könnt ihr unter Termine abchecken.

Bleibt gesund und passt auf euch und eure Mitmenschen auf!!

Zwei Bronze Medaillen bei Heim WM

Es ist jetzt zwar schon ein paar Tage her aber dennoch bekomme ich Gänsehaut wenn ich an die letzte Woche im Velodrom in Berlin denke. Die Stimmung war der absolute Wahnsinn und das Publikum hat dazu beigetragen dass wir diese tollen Leistungen zeigen konnten!

Am Mittwoch sind wir in der Qualifikation der Mannschaftsverfolgung „nur“ 7. geworden. Wir hatten mit taktischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nach meinem zweiten Wechsel verpasste ich den Anschluss an den 4rer, der sich daraufhin komplett auseinander fuhr. Dennoch fuhren wir eine gute Zeit.

Extrem motiviert es dieses mal besser zu machen starteten wir am Donnerstag in die erste Runde. und wir machten es besser! In einer Zeit von 4:11 min fuhren wir nur knapp 8 Zehntel über dem Weltrekord die zweitschnellste Zeit jemals. Damit kamen wir ins kleine Finale um Bronze gegen Kanada. Dort wurde es noch einmal spannend, die Kanadierinnen lagen zwischen deutlich in Führung, doch wir blieben cool und fuhren angefeuert vom Publikum unsere Geschwindigkeit weiter. Eine der Kanadierinnen fuhr dann einen schlechten Wechsel und jeder der Kanadierinnen fuhr quasi allein rum und so hatten wir die Bronze Medallie sicher.

Am Samstag stand für mich ein harter Tag an. Nach der Einerverfolgungs Qualifikation um 14:00 Uhr stand das Madison um 17 Uhr an und um 18:00 dann das Finale der Einerverfolgung. Ein bisschen Respekt hatte ich schon als ich die schnellen Zeiten der Läufe vor mir sah. Ich startete und wollte einfach mal schauen wie es lief. Die letzten paar Runden konnte ich nochmal richtig beschleunigen und als ich auf die Anzeige Tafel schaute staunte ich nicht schlecht als ich in 3:20,222 min die 3. schnellste Zeit hatte und damit nur knapp über dem alten Weltrekord blieb. Chloe Dygert verbesserte schon in der Qualifikation ihren eigenen Rekord auf 3:17 min.

Im schnellen Madison konnten sich Lisa Klein und ich nicht wie gewünscht immer vorne zeigen sondern hatten Anfangs Schwierigkeiten. Ein Sturz von Lisa verhinderte dann eine bessere Platzierung so dass wir am Ende 10. wurden.

Anschließend fuhren wir gegeneinander im kleinen Finale der Einerverfolgung gegeneinander. In dem ich mir meine zweite Bronze Medaille sichern konnte.

Die ersten Weltcups der neuen Saison

Wie viele vielleicht mitbekommen haben, liefen die letzten zwei Wochen vor allem für unseren Frauen 4rer ganz gut. Beim ersten Weltcup in Minsk, wurden wir mit einem neuen deutschen Rekord 2. hinter der starken amerikanischen Mannschaft. Lisa klein und ich konnten ein paar Fehler ausbessern und wurden im Madison 6.

Dann ging es direkt weiter nach Glasgow. Ein paar Trainingseinheiten später fuhren wir schon wieder rennen. Wir konnten erneut den 2. Platz einfahren, dieses Mal hinter der Briten und erneut einen deutschen Rekord fahren.
im Madison lief es dann nicht ganz so rund wie in der vorherigen Woche: Platz 9.

aktuell genieße ich ein bisschen Zeit ohne Rad. Bevor dann die ganze Konzentration den olympischen Spielen gilt.

Elite Bahn Europameisterschaft

Ich sitz grade noch im Auto auf dem Rückweg von der Bahn Elite Europameisterschaft – mit zwei Medaillen und einem Trikot im Gepäck.

Am Mittwoch fuhren wir in der Mannschaftsverfolgung zwei mal einen neuen deutschen rekord und schafften den Sprung in das große Finale um Gold gegen Großbritannien.
In diesem Finale hatten wir am Donnerstag gegen die Olympia Sieger allerdings eher schlechte Karten standen dann aber als 2. Mit auf dem Podium.
Am Freitag stand für mich dann die 3000m Einerverfolgung an. (in der dieser Disziplin bin ich ja bereits Deutsche Meisterin und U23 Europameisterin) vor der Qualifikation ich war sehr aufgeregt, da ich mir große Hoffnungen auf eine Medaille machte.
Ich konnte die Qualifikation dann als 2. (mit neuer persönlichen Bestzeit) rund 3 Sekunden hinter meiner deutschen Teamkollegin Lisa Brennauer beenden. Somit hatten wir schon mal eine tolle Ausgangssituation: ein deutsches Finale um Gold.
Im Finale ging ich dann volles Risiko: baute einen dickeren Gang drauf und legte mich auf eine schnellere Ziel Zeit fest. Immer mit dem Hintergedanken dass ich Silber sicher hatte und damit auch total zufrieden bin.
Doch meine Teamkollegin hatte sich von der Qualifikation nicht mehr richtig erholt und ich konnte meinen Vorsprung runde für runde ausbauen und am Ende tatsächlich gewinnen.
So richtig glauben kann ich es immer noch nicht! Mein erster internationaler Titel in der Elite Klasse…
Heute bin ich dann noch mit Lisa klein im Madison gestartet. Es war ihr erstes internationales Madison rennen, daher hat sie erstmal viel gelernt in dem Rennen und wir konnten mit einem 10 Platz nicht ganz unseren Erwartungen gerecht werden. Allerdings werden wir uns nun bestimmt von rennen zu rennen Steigern um auch bald auf dem Podium zu stehen! :)
Bilder: Arne Mill/ Frontalvision

Erfolgreiche Deutsche Meisterschaft im neuen Trikot

Am vergangenen Mittwoch starteten “die Finals” im Berlin. Im Rahmen der Finals trugen mehrere Sportarten ihre deutsche Meisterschaft aus. Darunter auch der Bahnradsport.
Mittwochs stand für uns die Mannschaftsverfolgung an. Ich fand mich Charlotte Becker, Lea Lin Teutenberg und Tanja Erath zusammen. So sind wir noch nie zusammen gefahren. Die Qualifikation konnten wir für uns entscheiden und so standen wir im großen Finale um Gold. Im Finale konnten wir kleine Fehler aus der Qualifikation verbessern und uns mit einer ordentlichen Zeit von 4:30 min das deutsche Meister Trikot überstreifen.

Donnerstag hatten wir dann ein 80 Runden langes punktefahren. Die ersten paar Runden gingen wir es entspannt an, so dass Tanja alleine einen Rundengewinn vollziehen konnte. Danach ging es nur noch Vollgas. Ich verpasste die Gruppe mit Lisa klein, gudrun stock und Charlotte Becker und kämpfte mit 3 weiteren Sportlerinnen um den Anschluss. Nach dem die Spitze den Rundengewinn vollzogen hatte, schafften auch wir es. Doch als wir wieder im Feld drin waren, waren gudrun stock und Lisa klein schon wieder vorne raus gefahren. Somit stand fest dass diese zwei den Titel unter sich ausmachen. Ich wurde schlussendlich 3 und gudrun stock gewann.

Am nächsten Tag stand das 80 Runden lange madison an. Meine Partnerin war natürlich meine neue Team Kollegin Lin Teutenberg.
Wir wollten mal etwas neues probieren und attackierten direkt zu Beginn. Leider ging die Taktik nicht so auf und wir mussten letztendlich um jeden Punkt kämpfen. Mit einem Punkt Vorsprung gewannen wir dann knapp die deutsche Meisterschaft.

Am Samstag stand für mich und die meisten anderen das wichtigste Rennen an. Die Einerverfolgung. Viele mussten noch die olympia Qualifikationszeit fahren.
Ich startete im letzten Lauf gegen Charlotte. Die Bestzeit bis dahin war eine 3:28,9min  von Lisa klein. Ich war aufgeregt, so schnell bin ich noch gefahren. In 3:27,4 beendet ich als erste die Qualifikation mit einer persönlichen Bestzeit. Außer Lisa brennauer ist noch keine deutsche Fahrerin schneller gefahren.
Im Finale gegen Lisa klein wollten meine Beine nicht mehr so richtig, ich konnte die angepeilte Geschwindigkeit nicht halten. Fuhr ein bisschen langsamer. Lisa baute ihren Vorsprung immer weiter aus, sie hatte schon über eine sekunde. Die letzten 5 Runden wollte ich dann alles rausholen was geht. Und es hat gereicht, ich konnte den Lauf in der letzten halben Runde für mich entscheiden. Aber seht es euch selbst an: https://www.sportschau.de/die-finals/bahnrad/video-die-finals—-meter-verfolgung-der-frauen-finale–100.html

Am Sonntag stand dann noch das scratch an. Ich wollte es entspannt angehen, attackierte dann öfter als geplant und ließ mich 3 Runden vor Schluss ziemlich einbauen. Letztendlich fuhr ich einen langen Sprint und wurde dann hinter Michaela Ebert zweite.

Ich kann auf eine erfolgreiche Woche zurück blicken. Ich habe bei 5 starts 3 mal gold geholt, einmal Silber und einmal bronze.
Ich freue mich sehr, dass ich einen so erfolgreichen einstand in mein neues Team WNT Rotor hatte und bin auf die ersten großen Straßenrennen gespannt.

Bilder folgen :)

Madison

Am Morgen des Madisons ging es mir einigermaßen gut, mein Knie schmerzte noch und mein Nacken war auch komplett verspannt. Aber wir entschieden, dass ich starten würde.

Naja was soll ich sagen, an dieses Rennen müssen wir einen Haken dran machen. Lin und ich fanden nicht so richtig ins Rennen und machten Anfängerfehler, die wir eigentlich schon lange nicht mehr machen.. ich hatte noch den Schock vom Vortag in mir und traute mich nicht so richtig in Lücken zu stecken und meine Beine wollten auch nicht so richtig..

Mehr als der 8. Platz war leider nicht möglich..

Omnium

Im Scratch wurde ich nur 11. Bei zehn Runden vor Schluss lies ich mich ein bisschen zurück fallen, eigentlich mit dem Gedanken, mit Schwung wieder vor zu fahren. Doch ich musste feststellen, dass ich noch nicht den Schwung/Antritt habe um das so durchzuziehen.. 6 Runden vor Schluss wurde ich dann noch zusätzlich von einem Sturz ausgebremst, doch ich blieb glücklicherweise auf dem Rad.

Das Temporennen war wie immer sehr schnell, ich konnte mir einen Punkt sichern und damit 5. werden. Gesamt lag ich dann auf Platz 9. Nicht die optimale Ausgangsposition für das Ausscheidungsfahren.

Im Ausscheidungsfahren konnte ich mich gut positionieren und wurde erneut 5. Für die Gesamtwertung bedeutete das den 6. Platz. Mit über 20 Punkten Rückstand auf den ersten Platz.

Ich wusste, dass ich es nur über einen Rundengewinn auf das Podium schaffen kann. Nach 6 Runden hatte ich dann leider Kontakt mit dem Belgischen Holz. Die Polin und die Ukrainerin hängten sich auf und stürzten direkt vor mir, so dass ich keine Chance hatte auszuweichen. Ich sahs sehr schnell wieder auf dem Rad. Auf der Bahn merkte ich dann, dass mit meinem Hinterrad etwas nicht stimmte. Ich fuhr also wieder von der Bahn runter, um mir ein anderes Hinterrad einbauen zu lassen. In dieser Zeit wurde der erste Wertungssprint ausgefahren, ohne mich. Ich fuhr wieder auf die Bahn. Mein Knie schmerzte, doch die Radfahrer unter euch wissen sicherlich, dass man während dem Rennen so einiges ausblenden kann. Ich nutzte mein Adrenalin perfekt aus, und attackierte eine Runde nach dem ich wieder auf der Bahn war. Nur die Französin schaffte es mir hinterher zu fahren, und so gewann ich eine Wertung und schaffte kurz danach mit der Französin Zusammen den Rundengewinn. Ich lag auf Platz 2!!

Doch ab dann schaute jeder auf mich. Ich versuchte nochmal weg zufahren Und das immer wieder, doch ich kam nicht weg. Vor der letzten Wertung lag ich Punktgleich mit 2 weiteren Fahrerinnen auf Platz 3. Doch meine Kraft lies nach und meine Schmerzen wurden stärker. Letztendlich wurde es der 5. Platz. Ich hatte nach dem Rennen starke Schmerzen, die es mir nicht ermöglichten mich auszufahren. Mein Start für das Madison am nächsten Tag stand auf der Kippe.