Kurztrip nach kanada

am 17. September ging es morgens mit dem Flieger nach Montreal, Kanada. Viel Zeit zur Jetlag Bekämpfung blieb nicht, denn am Freitag 20. September stand schon das Zeitfahren auf dem Programm. Ich startete relativ früh und konnte erstmal die Bestzeit fahren. Lange saß ich auf dem „Hot Seat“ auf dem die zeitbeste sitzen darf. Dann kamen die letzten Fahrerinnen (unter anderem meine Team Kollegin) die alle als Favoriten zählten. Doch keine konnte meine Zeit schlagen und so konnte ich meinen ersten Sieg auf der Straße dieses Jahr feiern!

 

Feiern war jedoch nicht angesagt, denn am nächsten Tag ging es mit dem Straßen rennen weiter. Wir mussten den Kurs vom Zeitfahren mit einem kleinen Berg 12 mal absolvieren. Wir fuhren als Team ein starkes Rennen. Ich attackierte wie besprochen ca 3km vor dem Ziel, wurde jedoch wieder eingeholt. Meine Teamkollegin wurde 4.

 

Sonntags stand dann noch ein Kriterium an. Eine Stunde Rennen auf einem 1km Rundkurs. Hier ging es primär darum Spaß zu haben und evtl. die ein oder andere 100 Dollar Prämie mitzunehmen ;)

Ich merkte meine Beine von den zwei vorherigen Tagen deutlich.

Dennoch konnte ich eine Prämie gewinnen und durch super Team Leistung 3. im Rennen werden.

 

Olympia in Paris

Auch einige Wochen nach den Olympischen Spielen schaue ich mit einer Mischung aus stolz und Enttäuschung zurück.

Stolz darauf meine zweiten Olympischen Spiele bestritten zu haben. Enttäuschung über meine persönliche Leistung.

Sicherlich hatte ich mit der Corona Erkrankung keine optimale Vorbereitung dennoch denkt man als Leistungs Sportler man kann schnell wieder an die Leistungen von vor Erkrankungen anknüpfen. Dies dauert dann manchmal aber doch länger als einem lieb ist.

Olympische Spiele sind immer etwas besonderes und dieses Mal auf jeden Fall anders besonders als die Spiele in Tokio. In einer vollen und lauten Halle vor Fans und Familie zu fahren macht einfach viel mehr Spaß und hat in Tokio auf jeden Fall gefehlt. Nach dem Wettkampf in die Arme der Familie und Freunde genommen zu werden ist unbezahlbar.

In der Mannschaftsverfolgung konnten wir unsere viert beste Zeit fahren. Wir waren nur bei den 3 Läufen in Tokio schneller. Ich denke wir haben gezeigt dass wir zu den Spielen in einer super Verfassung waren. Dass drei Mannschaften so nah an unseren Weltrekord fahren können hätten wir im Vorfeld nicht gedacht. Aber immerhin der Rekord ist noch unserer und das ist auf jeden Fall ein guter Trost.

Im Madison hatte ich einfach einen schlechten Tag erwischt. Meine Beine/körper  wollten nicht so wie ich. Ich merkte deutlich die Erkrankung und die drei Läufe der Mannschaftsverfolgung. Meine Partnerin Lena hat tolle Arbeit geleistet und ich mich so richtig gequält und so konnten wir 13. werden ohne rundenverlust. Im Gegensatz zu Tokio konnten wir uns auch dort verbessern.

Zwei Tage später stand dann noch das omnium (4 Wettkämpfe in einem Mehrkampf) an. Ich ging mit positivem mindset in den Tag. Schlechter als im Madison konnte es ja nicht laufen. Doch auch an diesem Tag merke ich wie meine Kraft von Wettkampf zu Wettkampf schwand. Am Ende wurde ich 18. . Unter Tränen entschied ich mich die deutsche Meisterschaft auf der Bahn in Berlin in der nächsten Woche abzusagen und somit auch den Versuch den Weltrekord in der Einerverfolgung zu knacken.

 

Am letzten Abend ging es dann noch zur Abschluss Feier ins Stade de France um Olympia richtig auszukosten. Leider waren wir nämlich wieder nicht im olympischen Dorf untergebracht, da die Bahn ca 1h vom Dorf weg war.

Um den Kopf nach den Spielen frei zu bekommen. Sind mein Freund und ich dann mit den Rädern für ein paar Tage in ein Hotel in den Schwarzwald gefahren, ehe die Saison dann weiter ging.

 

Weltcup Kanada

Freitag bis Sonntag stand der letzte Weltcup und damit der letzte internationale Bahn Wettkampf vor den Olympischen Spielen statt.

Erstmal das positive: wir sind nun mit der Qualifikation durch und werden eine Mannschaft nach Paris schicken. Die individuelle Nominierung erfolgt noch.

Wir reisten montag recht kurz vor den Wettkämpfen an, da wir teilweise noch bei Straßen rennen eingesetzt waren. Die Zeiten die wir im Training fuhren waren recht vielversprechend doch im Wettkampf konnten wir es nicht so richtig umsetzten und wurden in der Qualifikation 5. somit mussten wir in der nächsten Runde gegen die 8. Mannschaft (Japan) fahren. Diese war deutlich langsamer als wir, weshalb wir sie dann in der Mitte des Rennens auffuhren und überholen mussten. Dies kostete Zeit und wir wurden wieder 5. und verpassten so die Finals um die Medaillen. In den Läufen konnten wir nochmal einiges lernen und nehmen das mit in Richtung Spiele.

Im Madison am Samstag fuhr ich dieses Mal mit Lena. Es war erst unser 3. Madison zusammen. Dafür lief es ganz gut. Am Ende wurden wir 11 – was leider nicht ganz das widerspiegelt wie wir gefahren sind.

Da wir erst Montag spät abends heimflogen hatten wir noch Zeit uns Toronto anzuschauen.

Nun heißt es aus den Fehlern zu lernen und es nächstes Mal besser zu machen!

 

Klassiker Belgien

Die frühjahrs rennen in Belgien für dieses Jahr sind Geschichte. Alles in allem konnte ich dem Team gut helfen und wir konnten das ein oder andere Podium feiern. Mit meiner Form in Richtung olympische Spiele bin ich auch zufrieden.

Klassisches Wetter

Bahn EM und Sixdays Bremen

Hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gestartet! :)

Bei mir ging es am 02. Januar nach Frankfurt Oder. Nach 6 Tagen reisten wir dann ins holländische Apeldoorn wo die EM stattfand.

In der Mannschaftsverfolgung konnten wir im Vergleich zum letzten Jahr nochmal einen guten Schritt nach vorne machen undden 3. Platz belegen.

Am Sonntag hatte ich dann ein straffes Programm. Zuerst fuhr ich die Einerverfolgungs Qualifikation die ich gewinnen konnte. Dann musste ich wie im letzten Jahr im Finale gegen die Britin Josie Knight fahren. Bei ca 1500m hatte ich noch eine Sekunde Vorsprung doch der schwand Runde für Runde und am Ende hatte Josie das Rad um 0.003 Sekunden vorne und gewann. Das war wirklich super knapp und ich war sehr enttäuscht. Doch viel Zeit blieb mir nicht. Ich hatte nur eine Stunde Zeit bis das Madison startete… dort konnten wir vorne mitfahren, verpassten manchmal aber die Punkte knapp. Am Ende wurden wir 7.

Nach dem Rennen ging es direkt mit dem Auto nach Bremen zum „sechstage rennen“ das dieses Jahr nur über 4tage ausgetragen wurde. Durch die Überschneidung mit der EM konnten wir Frauen leider nur einen Tag fahren aber alles besser als nichts :)

Nach 4 Rennen konnten Lin und ich ganz oben auf dem Podium stehen.

Am nächsten Tag fuhr ich dann mit den Mädels vom württembergischen Verband nach Hause. Nur um am nächsten Tag den Koffer umzupacken und ins Trainingslager nach Mallorca zu fliegen.

Wie ihr seht bin ich mal wieder viel unterwegs.. Aber das bringt der Job mit sich und ich mache es gern!!

Trainingslager und Bahn Wettkämpfe

Nach meinem letzten Rennen verbrachte ich 11 Tage mit meinem Freund in Lissabon im Urlaub.

Die Vorbereitung auf die neue Saison startete dann wie gewohnt mit Trainingslagern in Spanien. Zuerst mit der Nationalmannschaft auf Mallorca wo wir auch einige Einheiten auf der Bahn verbrachten. Dann ging es nach Calpe um dort weiter mit dem Team zu trainieren. In der Trainings intensivsten Woche hatte ich 28h auf dem Rad und über 700km plus Kraft Training.

Von dort ging es dann direkt in die Schweiz zu den letzten Bahn rennen der Saison.

Ohne große Erwartungen startete ich in den ersten Tag. Ein omnium (Mehrkampf aus 4 Disziplinen) stand an. Überraschender Weise konnte ich mir dort den Sieg holen und unter anderem die amtierende Weltmeisterin und Olympia Siegerin aus den USA hinter mir lassen. Dafür hatte ich dann am zweiten Tag nicht mehr so viel Energie und fuhr eher im hinteren Bereich mit.

Schließlich kollidierten zwei Fahrerinnen vor mir und ich konnte nicht mehr ausweichen und stürzte mit. Aufgrund der Tatsache dass ich schmerzen in der Hüfte hatte und mein Helm beim Aufprall gebrochen war wurde ich ins krankhaus gebracht. Zum Glück konnten keine schlimmeren Verletzungen festgestellt werden. Anschließend brach ich den Heimweg an.. so nah liegen in meinem Sport manchmal Erfolg und Unglück..

Jetzt heißt es geduldig sein und die Verletzungen ausheilen lassen.

Frohe Weihnachten und einen guten rutsch ins neue Jahr wünscht euch eure Franzi

In der Spitzengruppe präsentieren

Am 02. September stand im französischen Plouay das World tour Rennen unseres Hauptsponsors Ceratizit an.

Mit 160km und 2200hm sicherlich nicht beste Strecke für mich. Meine Aufgabe bestand darin in frühe Spitzen Gruppen zu gehen. Und das tat ich – nach ca 6km setzte sich eine Fahrerin alleine ab und ich kam etwas später zu ihr dazu. Einige Zeit danach schloss eine weitere Fahrerin zu uns auf. Zu dritt fuhren wir einen Vorsprung von 6min auf das Feld heraus. Nach 100km musste ich meine zwei Mitfahrerinnen dann ziehen lassen. Als ich vom Feld eingeholt wurde konnte ich das Tempo dort auch nicht mehr mitfahren und beendete das Rennen vorzeitig.

Meine Teamkollegin Marta konnte am Ende einen starken 2. Platz einfahren.

 

Erster internationaler Sieg auf der Straße

Kurz nach der WM hatte ich ein bisschen mit Fieber zu kämpfen weswegen die Straßen rennen in Belgien für mich erstmal ausfielen. Dann wurde ich kurzfristig aufgrund von Ausfällen vom Team zur Toskana Rundfahrt nominiert.

Also stieg ich Mittwoch früh in meinem Berghof bmw und machte mich auf den Weg. Bis Österreich fuhr ich selber und stieg dann beim Team zu. Donnerstag stand bei 42 Grad ein 2,5 km langes (oder eher kurzes) Zeitfahren an – genau meine Distanz. Ich startete Recht spät, hatte dann Bestzeit und durfte die restlichen Fahrerinnen auf dem „hot seat“ abwarten. (Hot seat = Stuhl auf dem Podium auf dem die Person sitzt die aktuell die Bestzeit hält.) Und niemand fuhr schneller als ich. Ich freute mich riesig und durfte neben dem Etappen Sieg auch noch das Trikot der gesamt führenden entgegen nehmen.

Die nächsten Tage stand ich dann wieder ganz im Dienste meines Teams Ceratizit WNT. Ich positionierte meine Teamkolleginnen vor den Schlüsselpunkten der Etappen (meist Berge) und wir konnten noch einige gute Ergebnisse einfahren. Am Ende der warmen und anspruchsvollen Rundfahrt durften wir als „bestes Team“ nochmal aufs Podium.

Bahn WM Glasgow

Manchmal kommt man mit einer Medaille nach Hause und ist trotzdem nicht zufrieden

Aber von Anfang. Wie immer trafen wir uns vor der WM in Frankfurt Oder zum gemeinsamen Training. Nach einer Woche reisten wir dann gemeinsam zur Multi Radsport WM nach Glasgow.

In Glasgow fanden in diesem Zeitraum fast alle Weltmeisterschaften in sämtlichen Radsportdisziplinen statt (Radball, Kunstrad, BMX, MTB, Straße, Bahn, Para, …) dadurch mussten wir uns auf ungewohnte Situationen einstellen: wir fuhren nicht wie sonst im Innenraum der Bahn warm, sondern in einer separaten Halle; die Bahnräder die an diesem Tag nicht benötigt wurden mussten auch in einer separaten Halle „Gelagert“ werden und der Zeitplan war auch anders.

Wir fingen mit der Einerverfolgung statt mit der Mannschaftsverfolgung an. Und natürlich wollte ich meinen Titel verteidigen, am liebsten mit neuer Weltrekord Zeit. Ich fand in der Qualifikation nicht so richtig ins Rennen, startete zu langsam, gab dann zu viel Gas… Somit reichte es nicht für den Weltrekord (denn dafür muss einfach alles stimmen) aber für das große Finale um Gold. Dort musste ich mich dann der amerikanischen Weltrekordhalterin geschlagen geben und gewann Silber.

Am nächsten Morgen ging es direkt mit der Mannschaftsverfolgung weiter. Auch dort hatten wir Schwierigkeiten den Flow im Rennen zu finden und qualifizierten uns mit Platz 6 für die nächste Runde. Wir wechselten dann personell nochmal durch, doch auch im nächsten Lauf sollte es nicht besser laufen. Wir verloren unsere 3. Fahrerin und damit viel Zeit – am Ende konnten wir mit Platz 7  nicht unseren Ansprüchen gerecht werden – aber zum Glück ist es ja noch ein Jahr bis zu den Olympischen Spielen und ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir dort wieder vorne mitfahren können.

Das schnelle Madison beendeten wir auf Platz 11 ohne richtig am Renngeschehen teilzunehmen.

Das beste was man jetzt machen kann, ist aus dieser WM zu lernen um beim nächsten Mal wieder in mehr Disziplinen Edelmetall zu holen. Ich bin aktuell wieder zu Hause und bereite mich auf die nächsten Straßenrennen mit Ceratizit WNT vor.

Das gesamte Team der deutschen Bahnrad Nationalmannschaft

4 Deutsche Meistertitel

vom 14.-18 Juni fanden in Cottbus die deutschen Meisterschaften auf der Bahn statt.

Ich konnte 4x Gold gewinnen (Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung, Ausscheidungsfahren und Madison) 1x Silber im Punktefahren und 1x Bronze im Teamsprint. Nur im Scratch schaffte ich es nicht aufs Podium.

Insgesamt bin ich natürlich super zufrieden mit den Ergebnissen und hätte davor nicht mit so viel Edelmetall gerechnet.

In der Einerverfolgung war es sehr besonders nochmal im Weltmeister Trikot am Start stehen zu dürfen. Es war der letzte Einerverfolgungs Wettkampf bevor im August die Titelverteidigung ansteht.